top of page

BLOG

Suche
  • AutorenbildEl Faro Verlag Licht und Wahrheit

Happy new Year! - oder wie ein Silvesterböller das ganze Leben verändern kann

Liebe Follower und Interessierte, wir wünschen Euch auch auf diesem Wege einen guten Start in ein glückliches und für Euch erfolgreiches Jahr 2019. Die heutige Geschichte beschreibt einen Konflikt vieler Betroffener, die sexuellen Missbrauch durch die eigene Familie erleiden mussten. Es ist der Wunsch nach Rache - Rache, um damit ihrem Leid ein endgültiges Ende zu setzen. Diese Gefühle sind in den meisten auf diese Weise gedemütigten, gepeinigten und bis zur Würdelosigkeit gefolterten Menschen verborgen und finden nicht selten ihren Ausdruck darin, sich selbst das Leben zu nehmen. Wohl auch da es nichts Schlimmeres für einen Menschen, der sein Leid spürt gibt als selbst zum TäterIn zu werden.  Lesen Sie diese Geschichte, die eine aus dem Leben sein kann, gespickt mit einer feinen Prise Ironie und Sarkasmus des Autors, um einen besseren Weg zu finden. 



Vorsicht Triggergefahr!


Happy New Year!

- oder wie ein Silvesterböller das ganze Leben verändern kann!


Nun dies ist eine zugegebenermaßen lustige bis weniger lustige Geschichte zum Ausklang des alten Jahres über ein Vorkommnis in unserer “ach so ehrenwerten“ Familie. Ich schwöre es bei dem Leben meiner Mutter, die leider schon zeitiger, als es uns allen lieb und recht sein konnte, gehen musste, regierte doch fortan das allen nur als das Schwein bekannte Schwein, alias ungeliebter, andere würden sagen, verhasster Stiefvater auf Zeit, als unantastbares Familienoberhaupt dieser unserer selbigen, mit der Folge das wir schneller am Abgrund standen, als wir es hätten verhindern können, dass dieses was ich Euch zu berichten habe geschah und so wahr ist wie der Weihnachtsmann, der ja auch existiert, obwohl es ihn gar nicht gibt. Genauso wenig wie den sexuellen Missbrauch in unserer Familie, sagte es zumindest übereinstimmend das vor Ort ansässige Pfarramt, nebst hochrangigen Würdenträgern, wie der Herr Pfarrer höchst persönlich, der Küster, sein umtriebiger Kirchendiener und Organisator so mancher aus dem Ruder laufenden kirchlichen “Festivität“, sowie die bibelfromme Allweckwaffe der leichten bis schweren Unterhaltung in der Person der Chorleiterin, ihres Zeichens Organistin, die bei uns ein und aus gingen, sowie das sich in ihrer grundsätzlichen Meinung anschließende Jugendamt und nicht zu vergessen die Beamten des örtlichen Polizeireviers, die wohl häufiger aus einsatztechnischen Gründen bei uns waren, als in irgendeiner anderen vor Ort möglich Location, sprich örtlichen Gegebenheit. Nun ja, wir, das waren meine beiden älteren Brüder und die nicht weniger missratene Schwester von uns, wohlgemerkt aus Sicht dritter Unbeteiligter, die sich dennoch extrem durch sie gestört, ja geradezu belästigt fühlten, da sie zuweilen, andere würden sagen permanent als lebende Stinkbombe, sprich Luftverpester, der übleren Art auftrat aufgrund einer chronischen Darmreizung durch die sie Gase im Selbigen produzierte, die oft noch stundenlang, mir kam es vor wie Tage, im Raum standen und das ganze Haus verpesteten, wurden leider zu diesem höchst notpeinlichen Vorgang überhaupt erst einmal nicht befragt. Es ging doch “nur“ das allseits vage gehaltene Gerücht um, dass unser ehrenwerter Stiefvater, der stellvertretende Bürgermeister unseres beschaulichen, friedlich daherkommenden Geburtsortes, aus unserer leider für alle anderen unbedeutenden Sicht, Kindesmissbraucher vor dem Herrn, doch zu solch abscheulichen Taten aufgrund seines Amtes und seiner gesellschaftlichen Stellung nicht in der Lage gewesen wäre. Und da wir auf dem Lande lebten, in einem kleinen Dorf am Rande des erfahrbaren Nichts, erschien das umso plausibler, denn wie könnte auch so ein schreckliches Verbrechen an einem so schönen Ort geschehen, das zudem noch den Titel “schönstes Dorf im Landkreis“ trug. Das sah übrigens auch der Gemeinderat so und der sich dieser Meinung anschließende, eiligst einberufende Schulrat. So wurde auf allen meinungsbildenen Ebenen beschlossen, dass es so etwas wie eine Verfehlung seitens unseres Stiefvaters nicht gab und Schluss-Punkt-Aus. Der Rest ist Geschichte! Meine Brüder und ich wurden kurzerhand beseitigt, nachdem wir lautstark unser Veto gegen diese, aus unserer Sicht einseitige Betrachtung des Themas und somit eindeutigen Verleumdungskampagne einlegten, also im wahrsten Sinne des Wortes Krach, andere würden sagen Dampf machten und wieder andere, nämlich die vom Fach für spezielle Fälle einberufenen Experten, sprich die von dem notärztlichen Erstversorgungsteam am Unfallort, die Sache für unser Dafürhalten zur Explosion aufbauschten und damit aus der Maus einen Elefanten machten. So ist das nun einmal. Jeder sieht die Sache aus seinem Blickwinkel heraus und beurteilt sie entsprechend anders. Die Tatsache aber, dass meine Brüder und ich Zuhause ausquartiert wurden in eine viel schönere Umgebung, wie es alle so sahen, nur wir wieder einmal nicht, nämlich in ein Internat für schwer erziehbare Kinder, macht leider schon deutlich, dass wir bei unserer Einschätzung der Lage wohl ein klein wenig daneben lagen! Wo allerdings der Alte das Geld dafür hatte, sollte uns erst viele Jahre später bewusst werden. Leider einige Jahre zu spät, zumindest unsere kleine Schwester betreffend, die zwischenzeitlich bei unserem Stiefvater verbleibend, die Hölle auf Erden erlebte, wie wir im Nachhinein erfuhren und sich genau an ihrem 18ten Geburtstag mit einer Überdosis eines sie betäubenden und gleichzeitig willenlos machenden, geradezu zu mörderisch wirkenden Gifts aus dem Leben katapultierte -andere würden treffenderweise sagen schoss! “Goldener Schuss“ lautete in diesem Fall die zugleich traurige, im Angesicht der Tragödie, dass sich ein noch so junger Mensch einfach so weg spritzte und geradezu lapidar gestellte Diagnose jenes Hausarztes, der schon einige Jahre zuvor die schreckensweit geöffneten Augen unserer Mutter schloss, nachdem diese sich auf dem alten Dachboden mit ihres Vaters doppelläufiger Jagdflinte das verdammte, wie sie es oft zu nennen pflegte, Herz aus dem waidwunden Leib, in der eine sich immer mehr verdunkelnde Seele, sich nach Erlösung von ihren Qualen, wie es schien, sehnte, schoss. Erst viele, viele Jahre später wurde jener mehr als traurige zu Herzen gehende Abschiedsbrief unserer Schwester gefunden, indem sie genau jenen Mann des sexuellen Missbrauchs und der Prostitution bezichtigte, der sich überraschender-, andere würden sagen verrückterweise seinerseits als Opfer unserer vermaledeiten, von daher psychisch kranken und somit entarteten, vollkommen aus dem Ruder gelaufenen Familie darstellte. Als Beispiel führte er den grausamen Selbstmord meiner Mutter hierzu an! Aber urteilen Sie selbst, wenn Sie jetzt die genaueren Hintergründe jener Geschichte kennen lernen, die als “Silvesterböller im Arsch unseres Stiefvaters“ in die Analen und das im buchstäblichsten Sinne der Geschichtsbücher unseres Dorfes einging. Wir waren es leid uns von diesem unserem “Nicht-Vater“ und doch Erziehungsberechtigten “Nicht-Erzeuger“ auf Zeit, der diese Rolle nach dem gewaltsamen Tod von unserer Mutter, da er uns gezwungenermaßen aus seiner Sicht adoptieren musste, um sie ehelichen zu können, übernommen hatte, weiterhin terrorisieren zu lassen. Zugegebenermaßen er war für uns Jungs ein furchteinflößender Kerl, groß wie ein Baum, stark wie ein Bär und gefährlicher wie eine Raubkatze auf ihrer nächtlichen Pirsch, die für viele Tiere tödlich ausging und zudem noch ein uns bedrohendes Schwein, dem es Einhalt zu gebieten galt in seinem bunten, uns leider unterdrückenden Treiben. Und hier wären wir auch schon bei dem eigentlichen Kern der Problematik dieser unserer Geschichte angelangt. Was würden Sie sagen, wenn Sie was Sie vielleicht gar nicht wollen, etwas tiefer in unsere Familiengeschichte hinein schauen könnten und entsetzt feststellten, dass dieser unser Stiefvater ein zweites Gesicht hatte; eines das die wenigsten, zumindest ehrenbaren Bürger unserer kleinen Gemeinde am Rande des gefühlten Nichts kannten. Alle anderen aber wussten nur zu genau, was hinter dieser furchteinflößenden Stirn mit dem freundlich daher kommenden Lächeln und dem eiskalten Blick an kruden, abstrus, pervers scheinenden Gedanken entwickelt wurden. Abartigste Vorstellung aus dem Reich sexueller Obsessionen, die dann mir nichts dir nichts weiter entwickelt wurden, um diese dann schlussendlich in die Tat umzusetzen. Das wir dabei die Hauptakteure und somit wichtigsten Protagonisten waren, hatte es bis dato, wie es schien, noch keine Anderen gegeben, war uns zu diesem Zeitpunkt nicht klar. Erst als unsere kleine Schwester des Nachts mit einem unscheinbar wirkenden Auto, Typ Lieferwagen ohne Aufschrift, so wie Handwerker sie zum Transport ihrer Sachen benutzen, abgeholt wurde und erst früh morgens mit ihr heimkehrte, schwante uns Übles. Was aber noch übler schien, war die Tatsache, dass sie sich an nichts erinnerte. Erst viel später kamen wir dem Geheimnis dieses partiellen, sprich teilweisen Gedächtnisverlustes auf die Spur, als wir nämlich und das war gar nicht dämlich, bei ihm, unserem nun zum Feind auf Lebenszeit erklärten Stiefvater, jene K.-o. Tropfen in seinem Geheimfach hinter dem alten Sekretär fanden, die für den Gedächtnisverlust von letztlich uns allen und somit nicht nur unserer Schwester, wie wir anfangs dachten, verantwortlich war. So trugen wir die Spuren, jener nächtlichen Misshandlung und Vergewaltigung tief in unserer verletzten, waidwunden Seele verborgen und in unseren geschundenen Körpern, konnten aber beim besten Willen nichts in unserem Gedächtnis finden, geschweige denn uns daran erinnern, was sie uns antaten. Erst als sie, die uns professionell an eine Gruppe von pervers aufgestellten zahlungswilligen Freiern vermarkteten, durch die Flüssigkeit eines, uns die Mittel verabreichenden Mittelmannes, meines Stiefvaters, der uns eine zu geringe Dosis verabreichte, den Fehler ihres Lebens begingen, kam die ganze Wahrheit heraus, da sich nun endlich einer von uns, wenn auch nur schwach daran erinnern konnte, was des Nachts mit uns geschah. Das aber reichte aus, dass wir uns danach schworen bittere Rache zu nehmen, für das was man uns antat - dies stand außer Frage. Schon am nächsten Tag - es war der letzte des ausklingenden Jahres - trafen wir alle Vorbereitungen unseren Racheplan in die Tat umzusetzen. Zu lang, zu oft und zu grausam waren wir von jenem Mann hereingelegt worden, der uns vorlog uns zu lieben und uns doch nur ein um das andere Mal wie eine Ware verkauft hatte. Ohne Gnade, ohne Mitgefühl und ohne Skrupel. Wir wussten, dass er wie jedes Jahr bei der großen Jahresabschlussfeier im alten Gemeindesaal seinen für alle lang erwarteten Auftritt als Dorfclown hatte, der den anderen den Spiegel vorhielt in dem jeder sich sehen konnte, nur er selber nicht, war er doch ein begnadeter Entertainer, Unterhalter, aber schlechter Reflektor seiner eigenen Schatten, sprich dunklen Seiten. Doch vor dem Herrn und das sah man im Gemeinderat gern, bekam er wohl auch den lukrativen Posten anstatt der anderen daran interessierten Vollpfosten, als stellvertretender Bürgermeister, denn darauf scheißt er, sollte man meinen, aber es ist im Grunde genommen zum Weinen! Denn in Wirklichkeit war er der Seelenverkäufer des Leibhaftigen des Teufels selbst und organisierte jene geheimen aller geheimsten Treffen, wo eigentlich paarungsunfähige Kinder sich mit paarungswilligen erwachsenden Männern vereinen sollten oder besser gesagt es auf Geheiß von ihnen tun sollten, obwohl sie es nachweislich nicht wollten. Die von uns entwickelnde Idee uns für das zu rächen, was er uns antat, war einfach, aber im Nachhinein betrachtet auch wiederum kindlich naiv, zumindest in den Augen derer, die später diesen Fall zu begutachten hatten - im Grunde genommen sogar überaus doof. Wir wollten ihm einen mehr als derben Streich spielen, gewissermaßen einen Denkzettel der ganz speziellen Art verpassen. Einen, den er für lange Zeit und vielleicht sogar nie vergessen sollte. Dass uns dies mehr als erfolgreich gelingen sollte, ahnten wir allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht. So trat der Rachegedanke und das was er uns antat, nicht in den Hintergrund, sondern war im Grunde genommen unser Hauptmotiv auch wenn wir dies später vor Gericht vor dem wir uns zu verantworten hatten, auf Geheiß unseres Anwaltes anders darstellten. Wohl wissend um die K. -o. Tropfen in seinem Geheimfach, wollten wir ihn genau damit außer Gefecht setzen, womit er uns auf so unaussprechliche Weise ausschaltete, ein sozusagen mit dem gleichen Mittel mit dem er uns gefügig machte, um ihn dann derart einen vor den Latz zu knallen - und das im wahrsten Sinne des Wortes - dass er sich nie wieder trauen würde uns noch einmal anzufassen, geschweige denn uns etwas zu tun, noch uns zu verkaufen. Gesagt getan! Es lief alles nach Plan, nur im Nachhinein betrachtet war der Plan Scheiße, was wir aber zum Zeitpunkt unseres Handelns nicht wussten, geschweige denn ahnten. In dem späteren Protokoll des Unfallhergangs der örtlichen freiwilligen Feuerwehr, las sich das dann wie folgt: ...trafen nach Eingang des Notrufes um 18:15 Uhr ca. um 18: 35 Uhr bei dem in der Zwischenzeit lichterloh brennenden Haus der Familie Brennhäuser in der Gartenstraße 10 ein. Die sofort eingeleiteten Löscharbeiten konnten aber nicht verhindern, das große Teile des Gebäudes bis auf die Grundmauern niederbrannten. Die sich in den Trümmern des Wohnhauses, genauer gesagt im Wohnzimmer befindliche hilflose Person, wurde als Herr Brennhäuser identifiziert und mit schwersten Verbrennungen, wovon der Gesäßbereich am meisten betroffen war, in das örtliche Krankenhaus mit dem RTW (Rettungswagen) nach erfolgreicher Erstversorgung gebracht. Die sich nicht im Haus befindlichen Kinder kamen mit einem Schrecken davon. Erste Untersuchungen und Zeugenbefragungen ergaben eine mittelschwere Explosion im Wohnbereich sprich Wohnzimmer des Hauses, dort wo sich der Hauptverletzte aufhielt. Von dort aus breiteten sich die Flammen rasend schnell aus und griffen auf den restlichen Wohnkomplex über. Nach den ersten Einschätzungen unseres Brandexperten wurde der Brand aller Wahrscheinlichkeit nach durch die Herbeiführung eines oder mehrerer Feuerwerkskörperexplosion verursacht. Ja genauso und nicht anders war es! Nur die von uns verwandte Anzahl der Knallkörper, sprich des zündungsfähigen Grundmaterials aus den aufgebrochenen Hülsen der Feuerwerkskörper, überschritt wohl die zuvor geplante Menge an Sprengmitteln, um genau zu sagen wie viele es nun brauchte, um das ganze Wohnzimmer samt Inhalt in die Luft zu jagen. Das waren unter anderem der sündhaft teure Seidenteppich, noch aus Omas Zeiten, die nicht minder teuren Brokatgardinen, sowie Überhänge unserer Mutter, “Gott hab sie selig“, die wertvollen Gemälde von Opa, der nicht minder unbezahlbare Antikschrank und nicht zu vergessen die kostbare Sitzgruppe aus Antilopenleder oder was auch immer es war. Gefolgt von Uropas alter Standuhr und dem Stein des Anstoßes in Form des uralten Geheimsekretärs samt Inhalt, der leider nicht mehr sein Geheimnis preisgab, weil alle aussagekräftigen dort in den Unterlagen aufgezeichneten Bild- und Tonmaterialien, Taten über das üble Treiben unseres Stiefvaters mit dem Rest verbrannten. Leider fielen auch aus seiner Sicht, wohlgemerkt nur aus seiner, der wahrlich als sündhaft teuer zu bezeichnende Sportwagen mit dem kleinen Pferdchen vorne drauf, sowie die im Keller gehorteten Geldbündel für schwere Zeiten, wie diesen, zusammengeklaubt durch die jahrelange Prostitution all der Kinder, die sich einmal oder immer noch in seiner Obhut befanden, den Flammen zum Opfer. Da er nach unseren Informationen mindestens dreimal verheiratet war, kam da schon eine ganze Menge an selbstverständlich unversteuerten Kapitalertragseinnahmen aus nicht, wie sich von selbst versteht, angemeldeter Nebentätigkeit zusammen. Alles verbrannt! Und so ging sein kleiner, großer Nebenverdienst in Rauch auf und kam leider aus seiner Sicht nicht mehr wie erhofft, wie Phönix aus der Asche zum Vorschein - sei´s drum! Das was ihn und uns allerdings noch lange beschäftigen sollte, war nicht nur das gegen uns eingeleitete Strafverfahren wegen schwerer Brandstiftung, sondern auch das wegen schwerer Körperverletzung oder war es sogar ein Mordversuch, wie es der Herr Oberstaatsanwalt vermutete, was sich da in unserem Hause der ehrenwerten Familie B. abspielte? Ja, was war es denn nun? Genau genommen ein, wie schon gesagt, perfekt ablaufender Plan nur das dieser eben Scheiße war. Wer hätte schon mit solch verheerenden Folgen gerechnet, Haus abgebrannt – Arsch verbrannt – Täter beim Namen genannt. Die von uns präparierte Arschböllerbombe war wohl doch in seinen Dimensionen etwas zu großzügig bemessen worden, das zumindest vermutet nicht nur der später hinzugezogene Sachverständige in seinem Gutachten, sondern auch ich, als ich sah was für ein Riesenpaket meine Brüder für den Augenblick aller Augenblicke präparierten. Ganz nach dem Motto: Viel hilft auch viel. Und da unser Stiefvater nachweislich einiges auf dem Kerbholz hatte, fiel die Menge jenes zum Einsatz kommenden Sprengsatzes, aus vielen im Nachhinein betrachtet unzählig vielen Chinaböllern extrahiert, wohl etwas größer aus, als geplant. Das dieses Päckchen aus unserer Sicht, ganz im Gegensatz zu der, die Prozessvorbereitung leitenden Oberstaatsanwaltschaft die Sprengkraft einer kleinen Granate hatte, erschloss sich uns erst in dem Moment, wo sie krachend im Arsch unseres ungeliebten Stiefvaters, alias Todfeind Nummer 1 und Missbraucher unserer Seelen, explodierte. Es war als würde, nachdem wir ihn mit seinen eigenen K. -o. Tropfen außer Gefecht gesetzt und unserer Vorstellung nach in die richtige Lage, in dem Fall der Bauchlage, gebracht hatten und die volle Ladung in der Ritze seines Allerwertesten zündeten, zuerst ein grelles Licht gefolgt von einem Feuerstrahl ungeahnten Ausmaßes direkt aus seinem Arsch gen Himmel fahren, das es sogar uns, den Unerschrockensten von allen, die wir zwar nur indirekt, aber dennoch von dem Ergebnis von der Sache betroffen waren, Angst und Bange wurde. Und das zurecht, wie es sich später auf tragische Weise bestätigte und wir selbsttätig wie noch unter Schock stehend die Feuerwehr anriefen, die Gott sei Dank noch rechtzeitig eintraf, um den am ganzen Arsch verkohlten, für uns wie ein Leichnam ausschauenden, leblosen Körper unseres Erzfeindes aus den um ihn herum lodernden Flammen zu retten. Was für ein Spektakel! Das ihm bei dieser Aktion nicht gleich die Eier mit weggeflogen waren, lag nach Aussagen eines zweiten Sachverständigen daran, dass er wohl reflexartig die Arschbacken zusammen zog, als die Explosion erfolgte oder nach dem Gesetz der Abstoßung eines explodierenden Körpers sich dieser von der Oberfläche weg bewegt und in Richtung des geringsten Widerstandes ausbreitet. In diesem Fall weg von seinem mit vielen Haaren besetzten, in Flammen stehenden Hinterteil in Richtung Muttis ganz speziellen, mit viel Liebe genähten und für viel Geld gekauften Gardienen der Extraklasse. Das war dann auch wohl der Grund dafür, warum alles so schnell in Flammen aufging und lichterloh wie Zunder brannte. So hatten wir dem alten Schwein aus unserer Sicht einmal so richtig, im wahrsten Sinne des Wortes Feuer unter oder treffenderweise auf dem Arsch, aber leider die Rechnung ohne den Wirt, gemacht. Jugendknast drohte man uns im schlimmsten, Internat im geringfügigsten Fall an. In jedem Fall aber eine empfindliche Strafe, eine also die sich gewaschen hatte. Dass er uns missbraucht hatte, dass er uns an die Freier verkaufte und uns dafür auch noch auf schäbigste Weise betäubte, spielte dabei keine Rolle, denn nichts von alle dem ließ sich mehr nachweisen. Waren doch die Beweise ein für alle Mal in dem abgebrannten Haus unserer Kindheit untergegangen. Allerdings genauso wenig konnte man uns im Nachhinein beweisen, dass wir absichtlich planten, was wir taten. Ein Jungenstreich gewiss, ein sehr dummer noch dazu, aber mehr auch nicht, kam am Ende der langwierigen Untersuchungen heraus. „Nein, großes Ehrenwort Herr Vorsitzender, es war keine Absicht“, waren die Abschlussworte, vorgetragen durch unseren ältesten Bruder, der für uns alle wie aus einem Munde sprach in einem langen Prozess ohne, wie schon gesagt, schlüssige Beweise. Weder für das eine noch das andere. So kamen wir mit einem blauen Auge und unser Peiniger mit einem verbrannten Arsch davon. Trotz alldem verloren wir, obwohl wir aus unserer Sicht der Dinge heraus gewannen, nämlich unsere kleine Schwester, die von all dem nichts wissend bei ihrer besten Freundin zum Tatzeitpunkt spielend, ihm nach unserer Einweisung ins Internat zugeschrieben wurde. Während wir abgeschrieben für immer, wie es uns vorkam, an jenem Ort landeten, der für viele, viele Jahre unser neues Zuhause, ohne ein Zuhause noch eine Heimstätte zu sein, wurde. Ende gut alles gut? Nein, denn unser Peiniger und Seelenvergewaltiger wurde nie für seine Taten zur Rechenschaft gezogen. Die Wunden verheilten bei ihm, die Narben blieben und hinterließen lediglich ein angeknackstes, durch die Aktion verletztes Ego, sprich Selbstbewusstsein, aber ansonsten hatte unser wahrlich aus unserer Sicht mutige, wenn auch im Nachhinein betrachtet, saublöde, wenig durchdachte Einsatz wenig bewirkt außer, ja außer, dass wir dafür entsprechend abgestraft wurden. Heute noch gedenken wir jenes Tages im Dezember, wo wir das Recht auf Vergeltung selbst in die Hand nahmen, aber leider frustriert feststellen mussten, dass es nicht in unserer Hand lag dies zu tun. Gottes Wege, so sagt man, sind oft unergründlich. Und wie ein nachweislich so grausam, schrecklicher Mensch, der, die ihn in Obhut gegebenen und somit anvertrauten Kinder prostituierte, wie unser Stiefvater unbehelligt aus der Sache heraus kam, löst bei uns immer noch Wut- und Hassgefühle aus. In der stillen Hoffnung, dass er doch noch eines Tages seiner gerechten Bestrafung, wie diese auch immer aussehen mag, zugeführt wird, wünschen wir allen Opfern, die Ähnliches erlitten, ohne ihre Täter anzeigen oder anderweitig zur Rechenschaft ziehen zu können, dass sie sich deswegen nicht runter ziehen lassen und aufgeben, sondern vielmehr beharrlich weiter daran arbeiten, sich innerlich zu stärken, an dem Erlittenen die Seele verletzenden Trauma zu arbeiten und immer daran zu denken, dass nur dort Hoffnung auf Veränderung wächst, wo man selbst aktiv wird und sich vor denen schützt, die Böses im Schilde führen. Suchen wir also dort die benötigte Hilfe, wo Menschen anderen Menschen helfen, das erfahrene Grauen zu überwinden, um gemeinsam, sich stützend und helfend, den Weg aus dem Irrgarten des erlebten Wahnsinns zu finden.

Comments


bottom of page