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EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE AUS SICHT EINES SEXUELL MISSBRAUCHTEN MENSCHEN

Autorenbild: El Faro Verlag Licht und WahrheitEl Faro Verlag Licht und Wahrheit

Liebe Follower und Interessierte, wir wünschen Euch auch auf diesem Wege ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Zum Ausklang dieser für den einen oder anderen weniger besinnlichen und beschaulichen Feiertage möchten wir Euch noch eine etwas andere Weihnachtsgeschichte präsentieren. Eine, die die dunkle Seite all jener Menschen zeigt, die sich leider hinter der schönen Fassade jenes Festes verbirgt das wir Weihnachten nennen. Und mit jenem sich daraus ergebenen Symbol versehen, das in der nachfolgenden Geschichte auf eindrucksvolle Weise zeigt, wozu selbst solch ein hinter diesem stehender Mensch wohl neigt. Mag es den einen oder anderen auch betrüblich erscheinen so ist es doch für viele leider traurige Realität, dass die die uns ein fröhliches und besinnliches Fest bescheren sollten, genau die sind, die es uns ein für alle mal versauen und zu Nichte machen. 



Vorsicht Triggergefahr!

Der Weihnachtsmann

„Drauß´ vom Walde komm ich her und muss Euch sagen, es weihnachtet sehr.“

Urplötzlich, er wusste auch nicht wie, war ihm wieder das alte, ihm schon seit vielen Jahren aus dem Gedächtnis entschwundene Weihnachtsgedicht eingefallen. Jenes, das er nun bruchstückhaft noch einmal vor seinem inneren Auge vorbei ziehen sah, wobei ihm nicht so sehr die zu Herzen gehenden Zeilen des Gedichtes berührten, sondern vielmehr die dazu aufsteigenden Gefühle. Die Gefühle einer längst vergangenen Zeit hinter den Weihnachtstüren der verloren gegangenen Erinnerung, im Kalender der gefühlten Ewigkeit eines an ihm vorüber ziehenden Lebens und eine Umkehr in eine andere Dimension vergebens, wie es ihm vorkam, als er die in sich aufsteigende ihn geradezu lähmende Traurigkeit wahrnahm.

„Ja“, dachte er noch voller innerer Rührseligkeit, seinen Gedanken und Gefühlen aus längst vergangenen Tagen nachhängend, „die gute alte Zeit“ und fühlte spontan wieder das unsichtbar scheinende, dahinter stehende Seelenleid.

Dann auf einmal hob sich, wie von Geisterhand bewegt, langsam das dunkle Tuch des Vergessens und gab die grausige, von ihm verdrängte Wahrheit frei, die sich vor das verloren gegangene Bild der ihm entfallenden Erinnerungen seiner Kindheit schob.

„Nein, oh nein“, dachte er noch voller Angst und Entsetzen, das kann doch nicht wahr sein.

Doch dann sah er ihn wieder vor sich stehen, den großen, ihn unheimlich scheinenden Mann mit dem Sack voller Geschenke und der Rute in der Hand. Wie hatten sie ihn doch noch genannt? Knecht Ruprecht, der mit dem langen weißen Bart und dem roten Umhang oder war es gar der Weihnachtsmann selbst.

Und dann, ja dann spürte er wie ihn dieser in die kleine Kammer, neben der guten Stube, in der der Weihnachtsbaum in voller Pracht stand, hinein zog.

Nein, das kann doch nicht wahr sein, das kann nicht sein, dachte er noch, als er spürte wie plötzlich die Rute auf ihn hernieder fuhr, immer wieder und wieder auf seinen blanken Hintern und wie er auf den nackten, behaarten Knien jenes Mannes, der seine Hosen herunter gezogen hatte und den er mittlerweile, als den Weihnachtsmann ausmachte, lag.

„Warum um alles in der Welt zieht er mir die Hosen herunter?“, dachte er noch verwundert für einen Augenblick inne haltend, als er auch schon wieder, die auf ihn herniederfahrende Rute spürte. Diesmal aber war es, wie es ihm schien, eine andere, weichere Form derselbigen. Eher eine aus Fleisch und Blut, die rhythmisch klatschend auf ihn eindrosch und unaufhaltsam sich zudem noch in Richtung seines Kopfes bewegte.

Um Himmels Willen, nein, nein, das kann doch alles nicht wahr sein, dachte er noch! Doch genau in diesem Augenblick der größten Panik, spürte er wieder dieses ihm wohlbekannte, wenn auch lang vergessene, befremdliche, ihn beschleichende Gefühl des Nichtdaseins, des sich im Hier und Jetzt Verlierens und gleichzeitigen Aufgebens.

„Was ist bloß los mit mir?“, dachte er noch innerlich vollkommen verzweifelt. „Was um alles in der Welt geschieht mit mir?“ Und dann spürte er wieder dieses Gefühl des inneren Weggehens, aber auch der Befreiung und Erlösung von dem unerträglichen Gefühl Zeuge eines geradezu unaussprechlichen Vorgangs, nämlich des Missbrauchs durch den Weihnachtsmann selbst, geworden zu sein. Doch bevor er sich vollends in sich selbst zurückzog, nahm er noch den ekelerregenden, ihm jetzt geradezu den Atem verschlagenen Geruch wahr.

„Nein, nein, um Gottes Willen, nein, was passiert mit mir?“, schrie alles in ihm auf. „Nein, nein, ich will das nicht. Bitte nicht, oh nein bitte bitte nicht!“

Doch es war zu spät. Irgendwas Großes, Hartes, Undefinierbares drang gewaltsam in ihn ein und verschloss seinen Mund vollends, sodass er das Gefühl hatte spontan würgen zu müssen. Etwas Riesiges an dem er fast erstickte, während ihn, wie es ihm vorkam, der Weihnachtmann, der keiner war, weiter vergnüglich oral bef..... Und dann, ja dann war es wieder da dieses “ist-mir-doch-alles-egal-Gefühl“. Dieses Gefühl von einer unendlichen, nicht mehr von dieser Welt scheinenden Gleichgültigkeit, die er irgendwie, er wusste auch nicht wie, nur allzu gut kannte. Aber woher nur, fragte er sich noch erstaunt darüber, bekam aber keine Antwort darauf, denn der sich vor der grausamen Wahrheit verschließende Teil seiner Seele gab die Bilder seines erfahrenen Grauens nicht frei!

„Wie kann ich bloß diesem furchtbaren Gefühl entfliehen?“, dachte er noch verzweifelt. „Wie komme ich da je wieder heraus aus diesem, meinem von bösen Dämonen befallenen Seelenhaus?“ Und dann urplötzlich, gingen ihm die Lichter aus.

„Vielleicht auch gut so“, dachte er noch im Fallen in jenes schwarze unendlich tiefe Loch, das er nur allzu gut kannte und das er das, des kleinen ihn von seinem Leid erlösenden Todes nannte. „Vielleicht auch gut so, dass ich nichts mehr von dem Elend sehe, weil ich nun einmal nicht auf diese Art von missbräuchlichem Irrsinn stehe“, waren seine letzten Gedanken bevor die Dunkelheit ihn von seinen Seelenqualen – des Unvollstellbaren befreite.

So von einem Moment auf den anderen, ganz unerwartet, umschloss ihn wieder dieses wohlige, ihm wohlbekannte, wattebauschähnliche, samtene Ohnmachtsgefühl durch das er losgelöst zu sein schien von sich und der Welt, nebst einer sich daran anschließenden, alles Leid umhüllenden Dunkelheit, die ihn innerlich forttrug. Dorthin wo ihn nicht einmal mehr der eisige Wind des Lebens mit seinen unerträglichen Wahrheiten um die Ohren schlug, so dass er langsam im Nebel der Einsamkeit versank, während sein Körper in der Welle aus Gier und Geilheit des ihn missbrauchenden Weihnachtsmannes, der keiner war, ertrank!

„Ja“, dachte er noch bei sich, als er in diesem Gefühl der inneren Auflösung unterging, „so ist gut, so ist besser“ und hörte nur noch von fern ein altes ihm wohlbekanntes Lied in seinen Ohren klingen, ein Lied aus längst vergangenen Kindheitstagen, das ihn unendlich traurig stimmte. Erinnerte es ihn doch an eine bessere schönere Zeit, die es in Wirklichkeit für ihn nie gegeben hatte, obwohl er sich diese einst als Kind so sehnlichst wünschte, wie nichts anderes auf der Welt.

Stille Nacht, heilige Nacht erklang es noch in ihm und dann, ja dann war es endlich vollbracht. Er, der sich wie in einer Art Trance befand und so spielend die inneren Abwehrmechanismen überwand, als er sich die Pulsadern aufschnitt und nicht einmal sehr lange litt, strömte doch das Blut aus seinen weit geöffneten Adern heraus. So ging er unter in seinem längst schon abgebrannten, von tausend Dieben beraubten Seelenhaus, der kleine, längst schon erwachsen gewordene Klaus.

Wie er es für sich selbst befand, als er erkannte, dass er so, das niemals enden wollende Leid seines Lebens überwand. So kehrte er unfreiwillig heim in eine weiße, weihnachtlich friedlich scheinende, dennoch grausame Welt in der das Leid eines kleinen, von Knecht Ruprecht missbrauchten Jungen nicht mehr zählt. Eines Kindes das Zeit seines Lebens in ihm, dem Mann, der er längst geworden war, festsaß und ihn so auf diesem Wege langsam, aber sicher, der selbst schon drohte zu einem bösen Weihnachtsmann zu werden, von innen her auffraß.

Drauß´ vom Walde komm ich her und muss Euch sagen, es weihnachtet nicht mehr!

P.S. Nach diesem ihn zutiefst verstörenden, zugleich aber auch seine autistisch gewordene Seele aufreißendem Erlebnis suchte er gezwungenermaßen den Kontakt zu einer Therapeutin, die ihm half all die von ihm über die Jahre verdrängten Kindheitserlebnisse des gefühlten Grauens aufzuarbeiten, um endlich frei zu werden von dem Trauma eines ihn missbrauchenden Weihnachtsmannes in Gestalt jenes Vater, der ihn Zeit seines Lebens für seine perversen Spiele benutzte.

Auf das wir alle, die wir Ähnliches erlebten den Mut finden unser uns prägendes Seelenleid zu überwinden, denn die Hoffnung auf Erlösung stirbt nur für die, die nicht verstehen, dass letztendlich nur die qualvoll zu Grunde gehen die, die selbige noch gerettet zu werden aufgaben, weil sie viel zu früh in den Armen desjenigen, der sich als lieber, guter Weihnachtsmann ausgab, starben.

Drum vergiss nie an ein Wunder zu glauben, weil doch nur so die Geschichten vom Weihnachtsmann und seinen guten Taten etwas taugen!

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